Nosferatu - eine Sinfonie des Grauens

Deutschland 1922, 94 Minuten | HD-s/w-restaurierte Fassung

Friedrich Wilhelm Murnaus „Nosferatu“ ist einer der eindringlichsten Filme der Kinogeschichte. Bahnbrechend in der damaligen Zeit, hat er bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt. Anlässlich des 100. Jahrestages der Berliner Premiere am 4. März 1922 hat ZDF/ARTE den Komponisten Olav Lervik (*1982 in Straßburg) mit einer neuen Musik beauftragt, die am 13. Juli 2022 vom Ensemble der/gelbe/klang live zum Film uraufgeführt wurde. Die Originalmusik von Hans Erdmann ist verschollen, erhalten hat sich aber eine Bearbeitung aus dem Jahre 1926, die ‚romantisch-phantastische Suite‘. Sie ist die Matrix der neuen Musikfassung von Olav Lervik, der mit der Erfahrung eines heutigen Medienkomponisten die Suite zum Film adaptiert, sie durchleuchtet und neu interpretiert.


Stummfilmklassiker nach Motiven des Schauerromans "Dracula" von Bram Stoker: Thomas Hutter ist Sekretär eines Maklers in Wisborg und lebt dort glücklich mit seiner Frau. Eines Tages schickt ihn sein Chef auf eine Dienstreise nach Transsylvanien, um mit dem Grafen Orlok über den Kauf eines Hauses zu verhandeln. Ellen, seine Frau, ahnt nichts Gutes: Sie spürt die Gefahr, in die ihr Mann sich begibt, kann ihn aber nicht zurückhalten. Erst in der Nacht begegnet Hutter dem seltsamen Schlossherrn, und dieser unterzeichnet den Vertrag. Als er am nächsten Morgen im Schloss erwacht, entdeckt er kleine rote Male an seinem Hals und ahnt, welchem Grauen er gegenübersteht. Orlok ist ein Vampir. Hutter verlässt fluchtartig das Schloss, denn er hat Angst, dass das Ungeheuer auf dem Weg zu seiner Frau ist.

Anlässlich des 100. Jahrestages der Berliner Premiere von "Nosferatu" am 4. März 1922 hat ZDF/ARTE den Komponisten Olav Lervik (*1982 in Straßburg) mit einer neuen Musik beauftragt, die am 13. Juli 2022 vom Münchner Ensemble der/gelbe/klang live zum Film uraufgeführt wurde.

Die Originalmusik von Hans Erdmann ist verschollen, erhalten hat sich aber eine Bearbeitung aus dem Jahre 1926, die ‚romantisch-phantastische Suite‘. Sie ist die Matrix der neuen Musikfassung von Olav Lervik, der mit der Erfahrung eines heutigen Medienkomponisten die Suite zum Film adaptiert, sie durchleuchtet und neu interpretiert. So wird, ein Jahrhundert nach der Uraufführung des Films, ein Hauch Berliner Künstlermilieu der 20er-Jahre durchs Festspielhaus wehen. Und natürlich der eiskalte Atem des Vampirs.

Nosferatu - eine Sinfonie des Grauens

Nosferatu. Eine Sinfonie des Grauens - Originalmusik für Ensemble (2021) zum gleichnamigen Stummfilm von Friedrich Wilhelm Murnau (1922) angelehnt an Motiven aus der fantastischen Suite von Hans Erdmann.

Besetzung:

1 (auch Piccolo, Alto Flöte).1(auch BCla).1(auch KFag) - 1.1.1.0 - 2 perc, Keyboard - Streicher (1.1.1.1.1)

NOSFERATU wurde 2005/06 von Luciano Berriatúa für die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung restauriert. Grundlage war eine viragierte Nitrokopie der Cinémathèque Francaise von 1922 mit französischen Zwischentiteln.
Fehlende Einstellungen wurden aus einer Safety-Kopie des Bundesarchiv-Filmarchiv von 1939 ergänzt, gezogen von einer Exportkopie, die in den 1920er Jahren in der Tschechoslowakei vertrieben wurde, sowie aus einer Nitrokopie der Cinémathèque Francaise, die 1930 unter dem Titel DIE ZWÖLFTE STUNDE vertrieben wurde.
Der Großteil der originalen deutschen Zwischentitel und Inserts ist in einer Safety-Kopie des Bundesarchiv-Filmarchiv von 1962 enthalten, die auf eine Kopie von 1922 zurückgeht.
Fehlende Zwischentitel und Inserts wurden von trickWilk in gleicher Typografie wie die Originale hergestellt und sind mit FWMS gekennzeichnet.
Die Kopierarbeiten fanden bei L’Immagine Ritrovata statt.

Olav Lervik, *1986

In Straßburg als Kind einer französisch-norwegischen Familie. Studium in Weimar und Stuttgart (Komposition), später in Zürich (Musik für Film, Theater und Medien). Neben seiner Tätigkeit als Dozent an der Kunstschule Zürich ist er als Produzent und Komponist von Film- und Game-Musik aktiv, schreibt Konzertmusik für akustische
und elektroakustische Instrumente und arbeitet als Arrangeur, u.a. für Peter Eötvös. Langjährige Mitarbeit bei großen Rekonstruktionsprojekten historischer Stummfilm-Musik.

Friedrich Wilhelm Murnau ist der wohl bedeutendste deutsche Filmregisseur der Stummfilmzeit, ein Visionär des Kinos. Murnau arbeitete zunächst im Theater von Marx Reinhardt. 1919 inszenierte er mit Der Knabe in Blau seinen ersten Film und etablierte sich als produktiver Regisseur. Bis 1922, dem Jahr der Uraufführung von Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens drehte Murnau in nur drei Jahren zehn Filme, von denen sieben verschollen oder nur als Fragment erhalten sind. Dann folgten die Filme, die bis heute die Strahlkraft des Weimarer Kinos ausmachen: Phantom (1922), Die Finanzen des Großherzogs (1924), Der letzte Mann (1924), Tartüff (1925) und Faust (1926). Ab 1927 arbeitete er in den USA. Dort entstanden Sunrise (1927), Four Devils (1928, verschollen) und City Girl (1930). Im gleichen Jahr entstand Tabu, dessen Uraufführung Murnau nicht mehr miterlebte.


Credits

  • Regie:
    Friedrich Wilhelm Murnau
  • Drehbuch:
    Henrik Galeen, nach einer Vorlage von Bram Stroker
  • Kamera:
    Fritz Arno Wagner
  • Bauten:
    Albin Grau
  • Schauspieler:
    Max Schreck (Graf Orlok), Gusta von Wangenheim (Hutter), Greta Schroeder (Ellen, seine Frau), Georg Heinrich Schnell (Harding, ein Reeder), Ruth Landshoff (Ruth, seine Schwester), Gustav Botz (Professor Sievers, der Stadtarzt), Alexander Granach (Knock, ein Häusermakler), John Gottowt (Professor Bulwer, ein Paracelsianer) u.a.
  • Restaurierung (2006), Digitalisierung (2013):
    Luciano Berriatúa (i.A. Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung)
  • Musik:
    Olav Lervik (Auftragswerk von ZDF/ARTE, 2021/22)
  • Redaktion:
    Nina Goslar
  • Produzent:
    Thomas Schmölz (2eleven music film)

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